2025-03 Wilhelmshagen-Dämeritzsee-Neu Venedig-Rahnsdorf

Wanderung durch die Rahnsdorfer Ortslage Wilhelmshagen im März 2025

Verlässt man den S-Bahnhof Wilhelmshagen Richtung Süden, erwarten einen auf dem Vorplatz die Bronzeskulptur „Junge Pferde“ von Heinrich Drake und die Kunstplastik „Visionen“ von Karl Hiller. Ein Schild verweist auf das Zwangsarbeiter-Durchgangslager, das sich im nahe gelegenen Wald zwischen 1942 und 1945 befand.
Unsere Route führt die Schönblicker Straße entlang bis zur Taborkirche (siehe Info). Die Kirchstraße führt nach Osten bis zur Fahlenbergstraße und diese nach links bis zur Lasallestraße. Hier wie fast überall in Wilhelmshagen: Stadtvillen. Ein idyllischer Ortsteil, der allerdings schonseit Jahrzehnten mit einem Umstand umgehen muss: Über Wilhelmshagen liegt eine Flugschneise, früher vom Flughafen Schönefeld, heute vom BER; immer wieder ist das Rauschen der Triebwerke zu hören.
Der Lasallestraße nach rechts folgend lohnt sich ein Blick ans Ende des Grenzbergewegs: der Empfangstrakt zum Seniorenstift Stephanus, Baujahr 1894. gehörte früher zur Heilanstalt der Norddeutschen Holzberufsgenossenschaft. Am Ende der Lasasallestraßc führt ein Weg schräg rechts in den Wald. Nach einer Linkskurve geht es geradeaus weiter. Durch die Bäume haben wir den Blick auf ein umzäuntes Gelände: Es ist die Außenstelle des Bundesarchivs, hier werden Filmrollen gelagert.
Wir biegen nach links ab, um ein Blick auf die Gedenktafel des Lagers für NS-Zwangsarbeitende in Wilhelmshagen zu werfen.

Die Anschrift lautet: Fürstenwalder Allee 401, 12589 Berlin.
Hinweisschilder im Wald verweisen auf die Lage der Stätte, die sich nahe der Außenstelle des Bundesarchivs in der verlängerten Erknerstraße befand. Als Reste des größten NS-Durchgangslagers in der Region sind bis heute eine betonierte Bahnrampe und Barackenfundamente im Wald zu erkennen. 2007 wurde eine Gedenktafel an den Überresten der Rampe angebracht. Die Inschrift lautet:
“Fürstenwalder Allee 401 \ In den Jahren 1942 bis 1945 befand sich hier das „Arbeiterdurchgangslager Berlin Ost” eines von berlinweit 3.000 Zwangsarbeiterlagern. \ Im Rahmen des NS-Zwangsarbeitereinsatzes kamen an der nahegelegenen Rampe Wilhelmshagen ab April 1942 fast \ täglich Güterzüge überwiegend mit Frauen und Kindern an. Sie stammten vor allem aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion \ und Polen, aber auch aus Frankreich und Belgien. \ Hier wurden sie polizeilich erfasst und einige Tage unter primitivsten Bedingungen in zwanzig ständig überfüllten \ Holzbaracken untergebracht. Nach der „Musterung” und Vermittlung erfolgte der Weitertransport in entsprechende \ Zwangsarbeitslager und von dort aus in Rüstungs- und andere Betriebe. \ Ab 1960 wurde auf einem Großteil der 120.000 qm großen Waldfläche das Staatliche Filmarchiv errichtet. Fundamentreste der 10 menschenunwürdigen Baracken \ befinden sich in ca. 250 Meter südöstlicher Richtung“.

Von der Gedenkstätte geht es ein Stück parallel zu den Bahngleisen, bis wir rechts in die Lutherstraße abbiegen. Wir kreuzen die Fürstenwalder Allee und erhalten bald einen Blick auf den Dämeritzsee. Vom Dämeritzsee gehen wir ein kleines Stück zurück und biegen links in die Lindenstraße ab, die später in die Ahornstraße mündet. Wir queren die Dämeritzstraße und biegen links in die Kanalstraße ein.
Überall erkennen wir hinter den schönen Villen links das Ufer des Dämeritzsees.
Kurz nachdem wir rechts in die Straße „Im Haselwinkel“ abgebogen sind, machen wir links einen Abstecher zur Triglawbrücke. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf die Müggelspree und den Dämeritzsee. „Im Haselwinkel“ und Biberpelzstraße führen uns hinüber nach Neu-Venedig, immer wieder leiten links kleine Stichstraßen zur Müggelspree. Gleich nach der Rialtobrücke geht es rechts in den Schwanenweg. Einige Stufen führen auf eine Brücke hinauf, von der man über die idyllischen Wassergrundstücke Neu-Venedigs blicken kann. Die Spree bildet hier ein kleines Delta, ab 1925 wurde die sumpfige Gegend durch Kanäle entwässert. So entstanden 574 Wassergrundstücke.
Der Schwanenweg führt über den Elsterweg zum Rialtoring, dem wir folgen, bis wir links in den Plutoweg abbiegen. Der Plutoweg mündet in den Ukeleipfad in den wir links und dann gleich wieder rechts in den Mühlenweg abbiegen. Nach einer Weile biegen wir rechts in die Fichtenauer Straße ab. Bald stoßen wir auf die Fürstenwalder Allee. Wir biegen links ab und stehen bald vor unserer Einkehr, dem indischen Restaurant „AJAD“.

Nach dem Essen gibt es mehrere Möglichkeiten den Heimweg anzutreten:

  • Tram 61 Richtung S-Bhf. Friedrichshagen und Bhf. Schöneweide
  • Bus 161 Richtung Schöneiche; auch Zubringer zum S-Bhf. Rahnsdorf
  • Fußweg zum S-Bhf. Rahnsdorf ca. 1,5 km

Anreise: S3 bis Bahnhof Wilhelmshagen

Länge: ca. 8 km bis zum Restaurant

Wandertermine: 

  • 04.03.2025 (Di) Eike
  • 12.03.2025 (Mi) Tino
  • 20.03.2025 (Do) Rainer   Wegen BVG-Streik auf 17.03.2025 (Mo) verschoben!

Eure Anmeldungen nehmen wir gern bis zum 01.03.2025 entgegen.

Aus organisatorischen Gründen müssen wir die Teilnehmerzahl pro Termin auf 20 begrenzen. Beachtet dies bitte bei euren Anmeldungen.

Treffpunkt: um 10:00 Uhr auf dem S-Bahnhof Wilhelmshagen

Herzliche Grüße von euren Wanderbegleitern Eike, Rainer und Tino

Informationen:
Taborkirche:
Die schöne Kirche auf einem runden Platz wurde 1911 von den Architekten Peter Jürgensen und Jürgen Bachmann erbaut. Das Eingangsportal schmücken drei Engel mit Kreuz (Glaube), Anker (Hoffnung) und Herz (Liebe). Dies verweist auf ein Bibelzitat: „Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“