Bad Steben / Frankenwald

Wanderreise nach Bad Steben im Frankenwald vom 26.08. – 02.09.2018


Sonntag, 26.August 2018; Tag 1
Hinreise

Mit einer kurzen Email wurden alle Teilnehmer rechtzeitig darueber informiert, dass die urspruenglich fuer 9:00 Uhr geplante Abreise aus Ruecksicht auf die erforderliche Ruhepause des Busfahrers erst um 10:00 Uhr stattfinden kann. Das Reisefieber muss aber dennoch so gross gewesen sein, dass viele Teilnehmer sich schon lange vor dem Termin am Fehrbelliner Platz eingefunden haben. Das Kofferverladen verlief sehr zuegig, sodass die Abreise puenktlich erfolgte. Unsere Reiseorganisatoren Eike und Rainer haben uns alle willkommen geheissen und uns eine schoene gemeinsame Wanderwoche gewuenscht. Busfahrer Rudi hat uns kurz mit den Besonderheiten des Fahrzeugs und den bestehenden Regeln im Personentransport vertraut gemacht und schon ging es los. Der Wetterbericht fuer die naechsten Tage versprach angenehme Temperaturen und wenig Niederschlaege, alles gute Voraussetzung fuer schoene Wandertage. Fuer Getraenkewuensche unterwegs stellte sich Eike als aufmerksame Servicekraft zur Verfuegung, hierfuer ein besonderes Dankeschoen. Die obligatorische Pause wurde an der Autobahnraststaette Osterfeld eingelegt. Der mittlerweile fertig gebruehte Kaffee aus der Bordkaffeemaschine wurde aus der Gemeinschaftskasse gespendet. Gegen 15:00 Uhr erreichten wir unser Ziel, das Hotel Panorama. Von den Wirtsleuten wurden wir mit einem Begruessungsgetraenk willkommen geheissen und nach der Zimmerschluesselverteilung schwirrten alle Teilnehmer in den Ort zu ersten Erkundungen aus, das Wetter war angenehm warm und trocken. Um 18:00 Uhr wurde das erste 3-Gaenge-Menue als Abendessen serviert, es hat allen gemundet. Anschliessend war fuer die meisten Teilnehmer Kofferauspacken und Bettruhe angesagt.

Montag, 27.August 2018; Tag 2
Muschwitztal-Weg, Streckenmarkierung US52 und US51 (12,1 km)

Das Fruehstueck wurde ab 7:30 Uhr als Buffet bereitgestellt und alle haben sich fuer die anstehende Wanderung entsprechend gestaerkt. Um 9:00 Uhr waren 38 Wanderer zum Start versammelt. Diese Zeiten wurden fuer die gesamte Wanderwoche festgelegt. Es war ziemlich kuehl. Leicht abwaerts durch den Kurpark begann die Wanderung, um bald wieder aufwaerts an der „Schoenen Aussicht“ vorbei Richtung Carlsberg zu gehen. Spaetestens hier hatten wir unsere Betriebstemperatur erreicht und manche Jacke wurde zur Belueftung schon mal geoeffnet. Zur Mittagszeit war Einkehr im Burghotel in Lichtenberg vorgesehen. Da wir zu frueh angekommen waren, haben wir noch einen Abstecher hoch zum Burgberg gemacht. Wir genossen die freie Rundsicht ueber das Tal. Im ganzen Ort war Emsigkeit fuer die Vorbereitungen zum bevorstehenden Burgfest zu spueren. Nach dem Mittagessen ging es ohne weiteren Zwischenhalt wieder zurueck nach Bad Steben. Das Muschwitztal und das angrenzende Hoellental zwischen Carlsgruen und Lichtenberg sind von der Europaeischen Union wegen ihrer Vielfalt an Fauna und Flora ausgezeichnet worden. Auf dem Rueckweg ist heftiger Wind aufgekommen, was unseren Schritt etwas beschleunigte. Das am Vortag ausgewaehlte 3-Gaenge-Menue wurde wieder um 18:00 Uhr serviert. Anschliessend war gemuetliches Beisammensein oder rechtzeitiges Ausschlafen angesagt, um fuer die naechste Tour vorbereitet zu sein.

Dienstag, 28.August 2018; Tag 3
Hoellental – Roehrensteig – Lichtenberg – Bad Steben, Streckenmarkierung US11, US53 und US51 (11,3 km)

Die heutige Wandergruppe bestand aus 37 Teilnehmern. Zur Abkuerzung sind wir bis zu unserem Startpunkt mit der Agilis-Bahn 4 Minuten bis zur Bedarfshaltestelle Hoellenthal gefahren. Die naechste Ortschaft Hoelle gibt dem angrenzenden Naturschutzgebiet entlang dem Flusstal Selbitz ihren Namen. Der hoelzerne Teufel steht zur Begruessung am Parkplatz. Am Ende des Wanderweges auf der Wasserroehre zum Kraftwerk war eine Entscheidung erforderlich. Hochkraxeln bis zur „Koenig David Aussicht“ oder dem Weg im Tal folgen. Fuer den Anstieg hat sich nur die halbe Gruppe entschieden, konnte aber anschliessend von dem grandiosen Ausblick schwaermen. An der „Jungfernstieg“ genannten Holzbruecke ueber die Selbitz hat sich die Gruppe wiedervereinigt, um zur Mittagsrast in der Gaststaette Blechschmiedenhammer in Lichtenberg weiter zu marschieren. Das am Vortag ausgewaehlte Essen war schnell serviert. Ganz in der Naehe kann man das Besucherbergwerk Friedrich-Wilhelm-Stollen besuchen. Danach ging es in Richtung Lichtenberg, wo ein Teil der Gruppe sich fuer den Anstieg zur Burgruine entschied. Am Frankensee kam die erste mitgebrachte Flasche „fluessiges Obst“ zum Vorschein und wurde zuegig geleert. Nun war genuegend Kraftstoff fuer die letzten Kilometer bis nach Bad Steben getankt, wo wir gegen 15:00 Uhr ankamen. Das 3-Gaenge-Abendessen war wieder ein fraenkischer Gruss an die Geschmacksnerven. Es wurde, wie jeden Abend, am Vortag ausgewaehlt.

Mittwoch, 29.August 2018; Tag 4
Bustagesfahrt nach Coburg

Auch heute erfolgte nach einem ausgiebigen Fruehstueck um 9:00 Uhr der Start. Der Bus kam puenktlich und los ging es nach Coburg, vielen bekannt als Sitz der gleichnamigen Versicherungsgesellschaft. Unser Fahrer benutzte fuer die Hin- und Rueckreise unterschiedliche Strecken, so konnten wir viele Ortschaften des fraenkischen Naturparks durchfahren, von denen wir einige auf unseren Wanderungen spaeter wiederentdecken konnten. In Coburg wurden wir von den Stadtfuehrern erwartet, die uns ueber die wechselvolle Geschichte der Stadt und des Landes durch die verschiedenen Herrscher informierten. Hauptort hierfuer war das Schloss Ehrenburg, das Residenzschloss der Herzoege von Sachsen-Coburg, entstanden im 16. Jh. auf den Grundmauern eines Franziskanerklosters.
Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha ist ein deutsches Adelsgeschlecht, eine juengere Nebenlinie der ernestinischen Wettiner. Der Name stammt vom Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha, das, auf dem Gebiet der heutigen Laender Thueringen und Bayern gelegen, von der Familie von 1826 bis 1918 regiert wurde. Durch Wahl und eine geschickte Heiratspolitik gelangten Mitglieder der Fuerstenfamilie aus dem politisch weitgehend unbedeutenden Sachsen-Coburg-Gotha auf eine Reihe europaeischer Throne, womit die Familie europaweit Bedeutung erlangte. Heute regieren Mitglieder des Hauses noch in Belgien und im Vereinigten Koenigreich, im letzteren allerdings unter dem Namen Haus Windsor (Quelle: WIKIPEDIA).
Danach ging es quer durch die Stadt zum Café, wo wir freie Kuchen- und Kaffeewahl hatten. Mit einem feinen Abendessen in gewohnter 3-Gaenge-Version wurde der Tagesauklang eingelaeutet.
Tagesetappe: ausreichend km

Donnerstag, 30.August 2018; Tag 5
Runde 4 – Fitness, Streckenmarkierung US33, Frankenwaldsteigla und DÖ96 (12,6 km)

Es hatte die Nacht hindurch ordentlich geregnet und dabei abgekuehlt, also mussten Jacken und Schirme mitgenommen werden. Fuer die heutige Wanderung haben sich nur 31 Teilnehmer eingefunden, einige wollten in die Therme gehen und anderen war der Besuch in Coburg zu sehr historisch ausgerichtet. Da gab es Nachholbedarf, die Stadt noch einmal selbst zu erkunden. Die Sicht war leider stellenweise durch Nebel getruebt. Wie schon oft begann die Wanderung mit dem Durchschreiten des Kurparks und anschliessendem Anstieg zur „Schoenen Aussicht“ und dann weiter auf relativ ebenen Wegen Richtung Langenbach. Hier erreichen wir den Wasserwarten-Turm auf dem 699 Meter hohen „Langen Buehl“. Wir folgten dem Gesundheitswanderweg ohne die angebotenen Übungen zu absolvieren. Bei Hirschberglein hatten wir Glueck, denn die Gaststaette hatte heute fuer uns geoeffnet und wir koennen das voraus bestellte Essen geniessen. In unmittelbarer Naehe der Gaststaette fiel uns die grosse Steinsaeule mit dem Sitzgruppen-Ensemble auf. Beim weiteren Verlauf des Wanderweges durch den Seifengrund erreichten wir einen Rastplatz mit Baenken und ein Armtauchbecken nach Kneipp. Nur wenige folgen dem gesundheitlichen Angebot und kuehlten sich die Arme. Hier musste eine weitere Flasche „Fluessiges Obst“ geoeffnet werden. Auffallend waren die vielen in den Baum geworfenen Schuhpaare, fuer die wir keine Erklaerung hatten. Der Rueckweg nach Bad Steben erfolgte mit entsprechendem Kraftstoffvorrat zuegig. Puenktlich zum Abendessen waren wieder alle im Speisesaal versammelt und genossen das 3-Gaenge-Menue.

Freitag, 31.August 2018; Tag 6
Silla-Weg, Streckenmarkierung US33 (13,4 km)

Da heute keine Gaststaette auf dem Weg geoeffnet hatte, mussten wir uns die Mittagsverpflegung beim Fruehstueck schon zum Mitnehmen richten. Mit 35 Teilnehmern ist die Gruppe wie schon die Tage zuvor durch den Kurpark, hoch zur Weggabelung und dann diesmal nach rechts in Richtung Mordlau gelaufen. Der Anblick der alten Sprungschanze erinnerte an schneereiche Winter. Wir wanderten an Carlsgruen vorbei und erreichten nach den Klaerteichen dichten Nadelwald. Im Wald wurde fuer eine kleine Abkuerzung der Weg zur Wegespinne Knoecklein ausgelassen und wir folgten schoenen Waldwegen in Richtung Langenbach, wo wir auf den Baenken am Friedhof die verdiente Mittagsrast einlegten. Zu der mitgebrachten Rucksackverpflegung passte auch hier ein Schluck „Fluessiges Obst“ gut. Der Weg fuehrte weiter, vorbei am ehemaligen Standort der Silla-Kapelle nach Bad Steben in den Kurpark hinein. Hier endete die Begleitung, denn ein Einkehrschwung zum Eisbecher in der Gaststaette des Kurbades war jetzt das angesagte Ziel. Mit dem Abendessen als 3-Gaenge-Menue um 18:00 Uhr endete ein ereignisreicher Wandertag.

Samstag, 1.September 2018; Tag 7
Stemmer-Weg, Streckenmarkierung DÖ93 (12,7 km)

Das Wetter hat sich geaendert und so erwartete uns heute ein trockener Tag mit der Aussicht auf gute Fernsichten. Zum puenktlichen Start um 9:00 Uhr haben sich 38 Wanderer eingefunden. Der Rundweg fuehrte durch den Kurpark hindurch zum suedlichen Ausgang von Bad Steben. Bald erreichten wir den Seifengrund mit seinen Seifenseen, wo zu Zeiten des Bergbaus die Eisenerze von unbrauchbaren Beimengungen in mehreren Teichen gereinigt wurden. Bald war der markante Turm der Frankenwarte sichtbar, unser naechstes Ziel. Mit einem wunderbaren Rundblick wurden wir belohnt. Weiter ging es nach Geroldsgruen, wo wir im Gasthof zur Einkehr erwartet wurden. Ab jetzt wurde es bunt, denn hier befindet sich ein Zweigwerk der Firma Faber-Castell, dessen Gebaeude kuenstlerisch bunt gestaltet sind. Hier werden Stifte aller Art und Kosmetikartikel hergestellt. Wir hatten bis hier erst die Haelfte der Wanderstrecke bewaeltigt. Also wurde am Wanderheim in Gerlas eine Pause eingelegt. In den Taschen und Rucksaecken wurden die letzten Flaeschchen mit „fluessigem Obst‘ gesucht und vordem Weitermarsch aufgebraucht, es war ja unsere letzte Wanderung. Der Rest des Weges fuehrte ueber sanft ansteigende Wege und durch Waldflaechen zurueck nach Bad Steben. Bei der fruehen Ankunft gab es noch genuegend Zeit fuer eine Einkehr, Kofferpacken konnte man spaeter auch noch. Fuer das heutige Abendessen war keine Vorauswahl des Menues erforderlich, denn die Wirtsleute haben uns an festlich gedeckten Tischen zu einem 4-Gaenge-Menue mit einem Glas Wein empfangen. Das war der Abschluss durch eine erlebnisreiche Reise auf Schusters Rappen durch das Frankenland und ein Ende der taeglichen Gaumenkitzel mit Koestlichkeiten aus der fraenkischen Kueche. Es hat allen gemundet und so gab es bei der anschliessenden Manoever-Kritik keinen Anlass zu Beschwerden, aber auch keine Verbesserungswuensche. Mit dem Angebot der ganzen Wanderwoche waren alle Teilnehmer zufrieden. Unser Wanderfreund Georg dankte im Sinne aller Teilnehmer in gereimter Rede den beiden Organisatoren Eike und Reiner fuer die aufwaendigen Vorbereitungen, die Durchfuehrung und die Betreuung bei der Reise und uebergab die Kollekte der Wandergruppe als Aufforderung, in diesem Sinne weiterzumachen. Von Eike wurde als Ausblick auf die bevorstehende Wanderwoche im Jahr 2019 der Vorschlag gemacht, die Wohnanlage Scheidegg des Erholungswerkes als Ausgangspunkt fuer Wanderungen und Ausfluege in neuer Umgebung zu organisieren. Wir werden hoffentlich bald mehr wissen.

Sonntag, 2.September 2018; Tag 8
Heimreise

Was gibt es da noch zu berichten. Unser Busfahrer Rudi war puenktlich zur Stelle, dann hiess es einladen, Platz nehmen und Abfahrt. Bei leichtem Nieselregen ging es Richtung Berlin, nicht ohne eine obligatorischer Pause an der Raststaette Flaeming einzulegen, wo der Bordkaffee schon auf uns wartete. Die Getraenkewuensche wurden wie auf der Hinfahrt von Eike zur Zufriedenheit aller bravouroes erledigt. Nach geschickter Umfahrung des langen Staus auf der A115 zum Westkreuz ging es durch Zehlendorf zum Ziel. Gegen 14:00 Uhr war Ankunft am Fehrbelliner Platz und alle stroemten Richtung Heimat.

Als Resuemee kann man nur noch hinzufuegen: es war eine Wanderreise auf taeglich neuen interessanten Wanderwegen, die man nicht versaeumen konnte. Wir hatten mit dem Stadtrundgang in Coburg zusammen ca. 70 Wanderkilometer geschafft, da koennen wir Seniorinnen und Senioren ganz stolz auf diese Leistung zurueckblicken. Es gab keine Ausfaelle, keine Unfaelle und nur eine fast bedeutungslose Verletzung bei den Wanderern. Taeglich wurden wir mit neuen Koestlichkeiten aus der fraenkischen Kueche verwoehnt, aber fuer eine ausgiebige Koerperpflege in der Therme musste leider die eine oder andere Wanderung ausgelassen werden. Es war eine rundum gelungene Wanderreise, ein verstaerktes Dankeschoen an die Organisatoren.

Verfasser: Klaus & Erika W.

Resuemee von Georg:

Ich sag euch, Freunde, in Bad Steben,
da steppt der Baer, da brennt das Leben.
Da waermt der Kurgast in den Thermen
sich gut an Gliedern und Gedaermen.
Und wer es mag, der kann mit andern
sich seinen Frankenwald erwandern.

Vom Silla-Weg zum Goldenen Hirschen
sieht man ihn durch die Fichten pirschen.
Von Langenbach bis Seifengrund
latscht mancher sich die Fuesse wund.
Zur Rast – als Gipfel vom Genuss –
kreist eine Flasche Spiritus.

Nach Coburg zieh’n zum Halbfinale
nicht nur die Fans fuer das Royale.
Ob nun Fuerst Alfred, wie man sagt,
klammheimlich mit der Kuechenmagd…
Man zeugte oft in Adelswelten,
doch mit der Gattin eher selten.
So sind die Haeupter, die Gekroenten,
weil sie dem Sex recht eifrig froenten,
europaweit, wie sich’s begibt,
sehr eng verschwaegert und versippt.

Danach, was mancher schon vermisste,
geht’s wieder auf die Wanderpiste.
Ob Schnee, ob Regen, aufwaerts, gerade –
fuer Wanderer gibt’s keine Gnade.
Am Ende ist er so geschlaucht,
dass er den Suppennachschlag braucht.

Die Selbitz murmelt durchs Gelaende.
Am Roehrensteig ist’s nicht zu Ende.
Man muss zum Koenig David hoch.
Wir haben’s geschafft. Wir leben noch.

Doch nun kommt’s einem in den Sinn:
in allem steckt viel Aufwand drin.
Drum danket Eike als auch Rainer,
denn so, wie ihr das macht, kann’s keiner!

Es ist vollbracht, das Wandern aus.
Jetzt ist’s an euch:

Applaus! Applaus!