2019-02 „Architek-Tour“ durchs Gruene

Seniorenbeirat bei der Technikniederlassung Nordost
(ehem. FA 1 / FA 4 Berlin)
Wandergruppe

Wanderung im Februar 2019 die „Architek-Tour“ durchs Gruene

Liebe Wanderfreundinnen, liebe Wanderfreunde,
beruehmte Baumeister praegen das reizvolle Viertel rund um die Rehwiese in Nikolassee. Es gibt Plaetze, die ueben eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Die Rehwiese in Nikolassee ist ein solcher Ort. Wer hierher kommt, kann bei einem einzigen Spaziergang mehr ueber den Beginn der modernen Architektur lernen als in einem ganzen Semester Architekturgeschichte – und zugleich in eine einzigartige Idealwelt verschiedener Baumeister eintauchen.
Das Gesicht des Quartiers rund um das drei Kilometer lange Wiesental hat der Pionier der Landhausarchitektur in Deutschland, Hermann Muthesius (1861-1927), mit zahlreichen Villen gepraegt, Doch auch Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969), Peter Poelzig (19061981) und Erich Blunck (18721952) verewigten sich.

Wir beginnen unsere Zeitreise am S-Bahnhof Nikolassee. In der Burgunder Strasse Hausnummer 8. steht das geklinkerte Anwesen, das Erich Blunck 1904 baute. Es zaehlt damit zu den aeltesten Bauten des Viertels, das die „Villen- und Landhaus-Bau-Gesellschaft Heimstaetten AG“ um 1900 dem Prinzen Friedrich Leopold vom Preussen abgekauft hatte.
Von den Atelierhaeusern „An der Rehwiese 7“, die Peter Poelzig 1958 schuf, hat man einen wunderbaren Blick ueber die Rehwiese. Nach dem Beschluss eines Landschaftspflegeplans wurde im Winter „aufgeraeumt“. Um die Sichtachsen auf Villen und Kirche wieder freizulegen, mussten etliche Baeume und Straeucher weichen. Ein Stueck weiter kombinierte Bruno Schmitz 1912/13 beim Haus Bondy (An der Rehwiese 13) ein Biberschwanzziegeldach mit strengen, halbrunden Backsteinerkern. Auf Hoehe der Teutonenstrasse ist Julius Posener (1904-1996) seit November 2004 ein Platz gewidmet. Der Berliner Architekturhistoriker lebte zehn Jahre an der Rehwiese. Nicht zuletzt ihm ist es zu verdanken, dass die 19 Bau- und 6 Gartendenkmale rund um die eiszeitliche Seenrinne noch existieren.
Wir passieren an der Rehwiese aufwendige Landhaeuser und blicken in riesige Gaerten. Schon fast auf verlorenem Posten direkt neben der Avus steht an der Libellenstrasse 17 die 1901/02 von der Heimstaetten AG erbaute „Villa Rosenburg“ mit ihren Tuermchen und Stuckornamenten.
Wo die Prinz-Friedrich-Leopold-Strasse auf die Rehwiese stoesst, nehmen wir die Autobahn-Unterfuehrung, um einen Abstecher an die Dreilindenstrasse 30 zu machen.
Hinter Hecken steht die von Mies van der Rohe 1922 fuer Georg Eichstaed erbaute Villa, in der er moderne Elemente mit klassisch orientierter buergerlicher Baukultur mischte.
Anschliessend wandeln wir weiter auf dem Rehsprung. Linker Hand taucht bald die Villa Freudenberg auf. Julius Posener gelang es in den abrisswuetigen 70er Jahren, Muthesius beruehmtes Haus an der Potsdamer Chaussee 48 zu retten.
Nicht weit davon entfernt sieht man Erich Bluncks 1910 entstandene Kirche. Ein kleiner Weg fuehrt zum Gotteshaus der Ev. Kirchengemeinde Schlachtensee am Kirchweg 19/21. Auf dem Friedhof fanden u.a. Muthesius, der von den Nazis in den Tod getriebene Dichter Jochen Klepper und der Verleger Axel Springer ihre letzte Ruhe. Weiter geht’s ueber den Kirchweg zum Sitz der Historischen Kommission: Hermann Muthesius‘ beruehmtem „Mittelhof“, ein um zwei quadratische Hoefe gelegener Backsteinbau von 1914-1918 (Kirchweg 33). Auf der schmalen kurvigen Strasse – alle Strassen der Landhauskolonie sollten den Eindruck vermitteln, man befinde ‚sich auf Feldwegen – flanieren wir weiter ueber Rehsprung, Normannenstrasse und die Rehwiese.

Am Ende der Tour ruhen wir die mueden Fuesse im „Wirtshaus an der Rehwiese“ (Matterhornstrasse 101), aus. Eine verkuerzte Speisekarte ist beigefuegt. Die Auswahl kann vor Ort getroffen werden.

Quellennachweis: Linda Paczkowski, Berliner Morgenpost

Die Strecke ist ca. 6,5 km lang.

Wandertermine:

  • 04.02.2019 (Mo) Eike
  • 14.02.2019 (Do) Rainer
  • 20.02.2019 (Mi) Jochen

Wir freuen uns auf Eure Anmeldung fuer alle 3 Termine bitte bis zum 31.01.2019!

Treffpunkt: auf dem S-Bahnhof Nikolassee (S1) um 10:00 Uhr
Rueckfahrt: auch vom S- Bahnhof Nikolassee

Fahrausweise: bitte Selbstkauf! Hin- und Rueckfahrt AB je 2,80 € (Viererkarte 2,25 €)

Wanderkosten:        1.- €

Herzliche Grüße von Euren Wanderbegleitern Eike, Jochen und Rainer