2013-01 Gefaehrliches Berlin
Seniorenbeirat bei der
Technikniederlassung Nordost (ehem. FA 1 / FA 4 Berlin)
Wandergruppe
Stadtwanderung vom U-Bhf Birkenstrasse zum S-Bhf Bellevue im Monat Januar 2013
Liebe Wanderfreundinnen, liebe Wanderfreunde,
Der Januar laedt wieder zu einer Stadtwanderung ein. Das Thema lautet: “Gefaehrliches Berlin” auf den Spuren von Gaunern und Verbrechern in Moabit
Start ist der U-Bhf Birkenstrasse. Schon im Eckhaus Birkenstrasse 57 ist der Themenpunkt (1). Hier befand sich die Wohnung der Brueder Franz und Erich Sass. Nach dem Überqueren der Perleberger Strasse ist rechts der rueckwaertige Eingang zum einstigen Krankenhaus Moabit zu sehen. Die Mutter der Sass-Brueder arbeitete im Keller des Hauses als Waescherin.
1946 begann hier ein junger Chirurg seine Karriere. Beliebt bei Patienten und Kollegen und gelobt wegen seiner Faehigkeiten auch bei komplizierten OP’s, war das Entsetzen gross, als sich nach einigen Jahren herausstellte, dass er nie ein Medizinstudium absolviert hatte. Seine Kenntnisse hatte der gelernte Verkaeufer mit Fachbuechern erworben und so seinen Berufstraum verwirklicht. Vermutlich waren seine lueckenhaften Papiere in den Nachkriegswirren nicht aufgefallen.
An der Ecke Wilsnacker Strasse biegen wir rechts ab und gehen bis zur Turmstrasse, in die wir nach links laufen. Von der gegenueberliegenden Strassenseite schauen wir nun auf das Kriminalgericht Moabit (2).
In der Wilsnacker Strasse steht eine Skulptur des Bildhauers Albert Wolff – eine Loewin mit Jungen. Mit Prankenhieb toetet sie die Schlange des Boesen, die ein Jungtier umschlingt, und symbolisiert so den Sieg der Gerechtigkeit ueber das Boese. Einige Schritte weiter rechts befindet sich der Eingang zum Notfriedhof (3)mit dem Grab von Albrecht Haushofer in der rechten Friedhofsecke. Wir ueberqueren nun die Strasse Alt-Moabit und biegen nach links ab. Von hier ist das Untersuchungsgefaengnis mit seinem runden Zentralbau und den sternenfoermigen Zellentrakten schon zu sehen. An der Kreuzung Werftstrasse sehen wir den ersten Tatort (4) der Brueder Sass. Wo sich einst eine Filiale der Deutschen Bank befand, bewirtet heute das Restaurant „Don Giovanni“.
An der Ampel links in die Invalidenstrasse. Harmlos wirkt das zurueck gesetzte Gebaeude Nr. 59 auf der rechten Seite. Darin befindet sich die Gerichtsmedizin mit dem Leichenschauhaus, das nach dem Mauerbau in West-Berlin noetig war, weil das bisherige Institut in der Hannoverschen Strasse nicht mehr zur Verfuegung stand. Wir gehen aber nicht die Invalidenstrasse weiter, sondern biegen links in die Claire-Waldoff-Promenade ein. An der Ecke Seydlitzstrasse biegen wir rechts ab, nach gut 300 Metern an der Ecke Lehrter Strasse links, und entdecken nach weiteren knapp 300 Metern links das ehemalige Frauengefaengnis (5). Von hier gehen wir die Lehrter Strasse wieder zurueck, ehe es links, kurz hinter der Einmuendung Seydlitzstrasse, zum „Geschichtspark Ehemaliges Zellengefaengnis Moabit“ (6) geht.
Ausserhalb der Gefaengnismauer, die rechts zu sehen ist, sind drei Wohnhaeuser, die fuer das Personal der Strafanstalt erbaut wurden. Von Lauben umgeben entdecken wir einen fuer Anstaltsbeamte angelegten Friedhof. Es gab noch einen zweiten fuer Gefangene, um deren Begraebnis sich niemand kuemmerte. Er war auf dem heutigen Laubengelaende zwischen dem Beamtenfriedhof und der Lehrter Strasse. Als das Gefaengnis 1958 abgerissen wurde, verschwand dieser Begraebnisplatz unter den Kleingaerten. Im sich anschliessenden Geschichtspark wurde 2003 – 2006 die Geschichte des Zellengefaengnisses aufgearbeitet. Wir verlassen das Gelaende in Richtung auf die glaeserne Bahnhofshalle des Hauptbahnhofes. Nach einer kurzen Aufwaerm- und Toilettenpause gehen wir zum einstigen ULAP- Gelaende (7). ULAP bezeichnet den ehemaligen „Universum Landes-Ausstellungs-Park“. Über eine Treppe verlassen wir das Gelaende in Hoehe des Restaurant „Paris-Moskau“. Wir gehen nach links an einem Bauzaun entlang, hinter dem seit 2012 der Neubau des Bundesinnenministeriums entsteht. Vor der Moltkebruecke, bei der Einfahrt zu Nr. 145, heute Zufahrt zur Polizei, war frueher die Kasse des Landesfinanzamtes, ein weiterer Tatort der Gebrueder Sass (8). Dann folgen wir dem Spreeuferweg und gelangen zum S-Bhf. Bellevue, wo uns die wohl verdiente Einkehr erwartet.
Die Wanderung ist ca. 8 km lang.
Wandertermine:
1. 09.01.2013 (Mi) Arnim
2. 16.01.2012 (Mi) Eike
3. 24.01.2012 (Do) Rainer
Wir freuen uns auf Eure Anmeldung bitte fuer alle 3 Termine bis zum 05.01.2012!
(Bei nur noch drei Terminen kann ggf. ein Ausgleich notwendig werden!!)
Treffpunkt: 10Uhr auf dem U-Bahnhof “Birkenstrasse” der Linie U9
Fahrausweise: (AB-Berlin)
Wanderkosten: 1.- Euro
Ein besinnliches Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Wanderjahr 2013 wuenschen Euch
Eure Wanderbegleiter Eike, Arnim und Rainer